Bist du jemals an einem glamourösen Modemagazin vorbeigelaufen und hast dich gefragt, wie es wäre, die strahlende Persönlichkeit
auf der Titelseite zu sein? Die glitzernde Welt des Modelns zieht viele an, aber wenige kennen den Pfad, der sie dorthin führt.
Unser neuer Artikel, "Model werden", bietet Ihnen einen Einblick in diese schillernde Industrie.
Wir navigieren durch das
Labyrinth aus Schönheit und Hingabe, das zum Erfolg führt, entlarven gängige Missverständnisse und rüsten dich mit dem notwendigen Wissen aus.
Nehmen Sie an unserer Reise teil und entdecken Sie den Weg vom Spiegelbild zu den glänzenden Seiten eines Hochglanzmagazins.
Überblick
Wer Model werden will, muss zielstrebig und diszipliniert sein. Körperliche Attribute wie Größe
und Proportionen sind wichtige Faktoren, insbesondere in der High-Fashion-Industrie. Allerdings rückt das klassische Schönheitsideal
immer mehr in den Hintergrund und macht Platz für eine vielfältigere Darstellung von Schönheit. Ausstrahlung und Selbstvertrauen sind
ebenfalls unerlässlich, denn ein Model muss in der Lage sein, Emotionen auszudrücken und eine Verbindung zum Publikum aufzubauen.
Eine
gute körperliche Verfassung und gesunde Lebensgewohnheiten sind wichtig, um die Anforderungen dieses oft anstrengenden Berufs zu bewältigen.
Schließlich erfordert eine erfolgreiche Modelkarriere auch Geschäftssinn und Durchhaltevermögen, da der Weg zum Erfolg selten geradlinig ist
und oft von Rückschlägen geprägt wird. Es geht also nicht nur um Schönheit, sondern auch um Charakter, Haltung und Hartnäckigkeit.
Wenn du als Laufsteg Model arbeiten möchtest, dann solltest du im besten Fall alle Voraussetzungen erfüllen. Solltest du aber beispielsweise als Model in Videoclips oder Werbepostern arbeiten, ist es in der Regel kein Problem, wenn du von diesen Voraussetzungen abweichst.
Bei deiner Bewerbung ist es nicht wie sonst bei Job-Bewerbungen wichtig,
dass du einen formal korrekten Lebenslauf generierst und verschickst.
Verständlicherweise ist es von größerer Bedeutung, dich in deinem besten
und einzigartigsten Licht darzustellen. Sehr wichtig dabei ist, dass du
als authentischer Typ rüberkommst. Was heißt das?
Versuche nicht dich
zu sehr in Szene zu setzen und jemanden zu kopieren. Sei so natürlich
wie möglich, auf den Fotos aber dann auch im persönlichen Gespräch.
Viel Makeup, viel Styling, unangemessen offenherzige Kleidung und/ oder
sehr frisierte Haare sind unnötig und manchmal sogar kontraproduktiv.
Zurückhaltung ist angesagt.
Überzeuge auf deinen Bildern! Das Erste, was ein Booker ansieht, sind deine Bilder.
Versuche darauf zu achten einen natürlichen Hintergrund zu haben, der nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Das heißt, vermeide Gegenstände, Tiere oder andere Menschen im Bild, die von dir ablenken. Nur du sollst auf dem Bild sichtbar sein. Natur oder eine freie Mauer/ Wand als Hintergrund sind am besten.
Das wichtigste Kriterium ist das Licht. Licht kann jeden hübsch machen oder aber weniger schmeichelhaft sein. Natürliches Tageslicht ist meistens die beste Lösung, bevorzugt morgens oder abends, um das dann vorhandene weichere Licht auszunutzen. Frontale Sonne sollte vermieden werden. Stelle dich nicht gegen das Licht, sonst sieht man dich nur im Schatten.
Die Pose sollte, wie oben bereits beschrieben, natürlich sein. Da du dich
ja erst bewerben möchtest, wirst du wohl noch nicht viel Erfahrung im
“Katalog-Posen” haben
(Beispiel von Katalog Posen). Dein Körper kann kleine
Bewegungen andeuten. Statt zu sehr zu “posen”, sei eher verspielt-natürlich.
Manchmal hilft es auch zu sitzen und danach stehende Bilder zu machen.
Bringe Variation ins Spiel. Am besten du machst die ersten Bilder mit
jemandem, der dir kleine Anweisungen oder einfach Feedback dazu geben kann,
welche Model Pose gut aussieht.
Beim Posen sind die Hände meistens ein Unsicherheitsfaktor. Lass dich dadurch nicht entmutigen, das geht sogar Profis so! Solltest du die Hände in die Hosentasche stecken, am besten nicht beide gleichzeitig (betrachte die Hände auf dem unteren Bild).
Tipp: Schüttel einfach kurz deine Hände und Arme aus damit dein Oberkörper und deine Arme entspannt sind.
Der Blick sollte kleine Variationen zeigen, damit die Model Booker sehen,
dass du wandelbar bist. Versuche immer das, was du empfindest in deinem
Gesicht auszudrücken. Mache jedoch vor allem am Anfang keine großen
Experimente. Mach einfach ein paar lächelnde Bilder (kleines Lächeln,
das von “innen” kommt) und auch gerne ein herzlich lachendes Bild, wenn es
dir liegt.
Ansonsten gerne ausdrucksstarke Bilder, auf denen du weniger
freundlich, sondern eher etwas unnahbar aussiehst. Bitte vermeide es eine
Schnute zu ziehen. Der Mund sollte immer entspannt sein, genau wie die
Augen auch.
Mein Model-Trick für Dich:
Es hilft, wenn du die Augen schließt und erst öffnest kurz bevor das Bild gemacht wird. Dann bist du automatisch entspannt und deine Augen strahlen mehr. Ebenso kannst du dein Gesicht kurz massieren oder “ausschütteln”. Ein Blick nach hinten (also weg von der Kamera) und dann wieder zurück (als würdest du dich drehen) in die Kamera bewirkt, dass du frisch und quasi wie in Bewegung aussiehst.
Es gibt keine festgelegten Altersbeschränkungen. Viele Mädchen machen ihre
ersten Erfahrungen im Modelgeschäft im zarten Alter von 14 Jahren oder
sogar jünger. Vergiss nicht, dass es eine große Anzahl an Mädchen gibt,
die denselben Traum haben wie du.
Daher musst du auch immer an deine
Absicherung denken, was bedeutet: Beende deinen Schulabschluss! Denke
immer erst an dich und deine Interessen und vertrete diese ohne schlechtes
Gewissen, natürlich immer FREUNDLICH und kooperativ.
Meine Erfahrung:
Ich selbst habe im Alter von 14 Jahren angefangen mich bei einer Agentur zu bewerben. Das geschah alles irgendwie von selbst. Danach habe ich kleinere Nebenjobs gemacht, hauptsächlich in der Region, in der ich zur Schule ging. Diese hatte immer Vorrang. In den Schulferien bin ich mit 15 und 16 Jahren bereits ins Ausland gefahren (Paris, Mailand und Athen). Oftmals mit meiner Mutter. Es hat meiner späteren Karriere nicht geschadet. Ich arbeite erfolgreich seit 14 Jahren in diesem Business! Selbst bei Beginn meines Studiums, vor vier Jahren, habe ich meine Agentur nicht “verloren”, einige Kunden bewahrt und weiter Anfragen bekommen.
Um die richtige Agentur zu finden, solltest du wissen, dass es unterschiedlichste Agenturtypen gibt, die dich in unterschiedliche Richtungen aufbauen können.
Von kommerziellen Agenturen bis zu sogenannten “High Fashion” Agenturen gibt
es eine breite Palette. Ich rate dir dich einfach an den Websites der
Agenturen zu orientieren, um herauszufinden welche Spezialisierung diese
haben und was die Spezialisierung dann genau bedeutet.
Oftmals entscheidet
die Agentur auch selbst als welchen Typ sie dich vermarkten wollen. Sie
werden mit dir darüber natürlich persönlich sprechen. Agenturen haben
oftmals verschiedene Model “Boards”:
Wichtige Model Städte in Deutschland sind vor allem:
Meine Erfahrung:
Zu Beginn meiner Karriere habe ich mich von meiner Agentur in München getrennt und auf Hamburg fokussiert und mich dort bei neuen Agenturen beworben. Ich habe mich dort online bei vier verschiedenen Agenturen vorgestellt (die meisten haben mittlerweile Online-Bewerbungsbögen), anschließend Telefonate geführt und Termine vereinbart. Ich habe mich bei M4, Modelwerk, Mega Models, Model Management und Place Models vorgestellt. Dazu bin ich dann nach Hamburg gereist. Die Agenturen in Hamburg sind sehr international ausgerichtet und vermitteln all ihre Modelle an Partneragenturen im Ausland (New York City, Mailand, Paris, Athen, London, Barcelona/ Madrid…). Städte wie Düsseldort, Frankfurt und Köln haben ebenfalls gute Agenturen. Meiner Erfahrung nach sind jedoch für eine internationale Karriere die ersten drei Städte gute Anlaufstellen.
Es gibt natürlich mehrere Kriterien, nach denen du dich entscheiden kannst. Was macht eine professionelle Agentur aus? Falls du Freunde hast, die selbst hauptberuflich modeln, frage diese nach ihrer Empfehlung. Oftmals ist es nicht leicht herauszufinden, welche Agenturen renommiert sind und eine gute Reputation haben.
Ich liste dir hier einige Punkte auf, die bei deiner Entscheidung helfen können:
Zu Beginn dreht sich alles darum, dich visuell zu promoten, das heißt hochwertige Bilder zu produzieren. In dieser Anfangsphase geht es nicht darum viel Geld zu verdienen. Betrachte es als Investment in deine Karriere.
Wenn du von einer Agentur genommen wirst und/ oder du dich für eine Agentur
entschieden hast, so wird diese Agentur beginnen dein Model Buch (Model
Portfolio) aufzubauen. Das bedeutet, dass du anfangs erst einmal Test
Shootings machen wirst.
Davon sind manche bezahlt und manche “frei”
(kostenlos), je nachdem wie renommiert der Fotograf ist. Die Agentur
wird ansonsten auch selbst Polaroids mit dir machen, um dich als deren
“Newface” bei Kunden vorzustellen.
Ist diese Anfangsphase eingeleitet, wirst du mit deinen Testbildern auf die
ersten Castings geschickt. Zuerst wirst du Editorials machen (Magazin
Shootings), um an weitere, schöne Bilder zu gelangen, die dein Buch
aufwerten (oftmals ist es jetzt so, dass du gar nicht mehr mit Model
Buch gehst, sondern ein IPad verwendest für die Castings).
Wunder dich
nicht, dass du für diese ersten Jobs gar kein bis wenig Gehalt bekommst.
Der Wert liegt in den Beziehungen zu Kunden, die du dir aufbaust und auch
in dem hoffentlich positiven Eindruck, den du beim Kunden hinterlässt. Des
Weiteren sind die Bilder der Grund, weshalb du nicht viel Lohn erhältst.
Umso mehr veröffentlichte Model Shootings du in deinem Portfolio vorweisen
kannst (Editorials), umso höher sind die Chancen, dass du an gut bezahlte
Jobs gelangst, wie Kataloge, Haarkampagnen, Parfum Kampagnen, Beauty Jobs,
Laufsteg Jobs etc.
Die Tagesgage für einen Model Job variiert sehr stark je nach Land, Auftraggeber und natürlich Model Typ. Langfristig gibt es eigentliche keine Grenze für den Verdienst, aber gerade zu Beginn könnten euch folgende Richtwerte helfen:
Frage bei deiner Agentur gerne immer nach wie viel ein Kunde zahlt und
wie viel für dich übrig bleibt. Werde mit dem Abbuchungsprozess in der
Model Agentur vertraut. Mache ggf. einen Termin mit der Buchhaltung,
in dem dir alles genau erklärt wird (Agentur Provision, Umsatzsteuer und
Vorsteuer, ggf. Quellensteuer).
Wichtig hierbei ist auch die Frage, wie du
deine Steuererklärung machen sollst (ggf. Umsatzsteuerpflicht und
Umsatzsteuervorsteueranmeldung als Unternehmer), was wiederum davon
abhängt, wie dein Berufsstatus ist (Gewerbetreibender oder Freiberufler/
Selbstständiger) und welche Rechtsform du wählst (Kleinunternehmer,
Unternehmer).
Ich möchte dir Folgendes ans Herz legen:
Mein Tipp:
Ich wünsche dir viel Erfolg und vor allem Spaß bei all deinen Erfahrungen und hoffe, ich konnte dir wichtige Anregungen geben und so manche Frage beantworten. InStaff ist keine Modelagentur! Trotzdem vertreten wir auch Hostess-Jobs für Models. Falls dazu Interesse besteht, so kannst du dich unverbindlich anmelden und Jobs als Modelhostess entdecken. Viel Freude dabei!
Wir sind keine klassische Model Agentur, aber wir bieten immer wieder Modelhostess Jobs auf Messen & Kongressen an. Wir freuen uns über deine Anmeldung, wenn du Interesse an Modelhostess Jobs hast.
Melanie Hüttner
Model & Yogalehrerin in New York
Melanie hat selbst mehrere Jahre als Model in Europa, sowie vereinzelt in den USA, gearbeitet und hat euch diesen Model Guide bereitgestellt.